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Die Tulou-Rundbauten
(Gebäude aus Lehm)

Die Tulous, das sind typische Wohngebäude einheimischer Volksstämme in der Provinz Fujian, Rundbauten, die hauptsächlich aus Erde und Ton bestehen. Ein kleines Tulou hat einen Durchmesser von 17 Metern, das größte Tulou misst immerhin 90 Meter im Durchmesser. Die Mauern eines solchen Rundbaus sind bis zu 3 Metern dick. Tulous gleichen Trutzburgen und bieten Platz für mehrere Hundert Bewohner. In der Provinz Fujian stehen mehr als 30.000 dieser Tulous.

Trotz des feuchten und regnerischen Klimas in Fujian blieben die Rundbauten über die Jahrhunderte stabil und fest. Die Tulous werden auf einem Fundament errichtet, das aus einer Mischung aus Stein, Schlamm und Kiefer-Holz besteht. Da das Kieferholz sehr harzhaltig ist, verrottet das Fundament nicht. Auf dem Fundament wurden mehrere Schichten einer Mischung aus Schlamm, kleinen Steinen, Ton und Baumästen aufgebracht. Manchmal wird auch Syrup von braunem Zucker oder Klebreis hinzugefügt.
 

 

Eine Tulou-Burg wird oft von mehreren Generationen einer großen Sippe bewohnt. Vor Jahrhunderten zogen vor allem Kriegsflüchtlinge aus Zentralchina in die Provinz Fujian und bauten hier ihre zweite Heimat auf.

In den Kreisen Yongding, Nanjing und Huaan findet man die am besten erhaltenen Tulou-Burgen. Heute sind Tulous Anwärter auf den UNESCO-Status als Weltkulturerbe.

Ein Tulou ist ein gut funktionierendes Ökosystem, ein Platz, wo sich der Alltag abspielt und eine Festung, wenn die Sippe von Feinden angegriffen wurde.

Das Zhencheng-Lou wurde 1912 errichtet und erstreckt sich auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern. Das Rundgebäude hat insgesamt 4 Stockwerke und insgesamt 222 Zimmer. Ganz in der Mitte des Rundgebäudes befindet sich ein offener Platz. Dort steht die Ahnenhalle der Sippe.

Diese Ahnenhalle gilt als der wichtigste Ort einer Familie. An den Wänden der Halle hängen Porträts der Vorfahren. Hier empfängt das Oberhaupt der Sippe wichtige Gäste. Und auch alle wichtigen Entscheidungen werden in der Ahnenhalle getroffen. Bei Streitfällen innerhalb der Familie wird der Älteste eingeschaltet. Dann wird der Streit in der Ahnenhalle geschlichtet.

Zwei kleinere Hallen sind symmetrisch an die Außenwand des Tulou angeschlossen. Die eine wird als Werkstatt, und die andere als Schule genutzt. In alter Zeit durften nur Jungen der Sippe Lesen und Schreiben lernen. Vor der Einschulung mussten sie vor den Portraits der Vorfahren in der Ahnenhalle an einer Zeremonie teilnehmen.

Die Wohnzimmer sind auf eine gerechte Art und Weise unter allen Familien einer Sippe verteilt. Die Zahl der Familienmitglieder ist der wichtigste Faktor bei der Verteilung der Wohnzimmer. Aber der Familienstatus spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, wer welche Zimmer bekommt. Im Durchschnitt hat eine Familie 2 bis 3 Zimmer zur Verfügung. In manchen Tulous befinden sich die Schlafzimmer ganz oben, während in anderen die obersten Etagen als Lagerräume für Fleisch, Gemüse, Schätze und Kleidung genutzt werden.

Wie das Zhencheng-Lou befinden sich noch 122 weitere Tulous an dem Fluss. Das älteste wurde während der Song-Dynastie vor mehr als 1000 Jahren errichtet, das jüngste in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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